
Chronische Rückenschmerzen: Neue Erkenntnisse zum Basivertebralnerv. Intracept als minimal-invasive Option zur Vermeidung von Wirbelsäulenversteifungen.
Chronische Rückenschmerzen aus der Lendenwirbelsäule betreffen viele Menschen über Jahre hinweg. Häufig bleiben Physiotherapie, Medikamente oder Injektionen ohne anhaltenden Erfolg. Nicht selten wird dann eine Wirbelsäulenversteifung als letzter Ausweg vorgeschlagen.
Aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen jedoch:
👉 Eine Versteifung ist in vielen Fällen nicht mehr notwendig.
Diese Entwicklungen standen im Fokus des jüngsten Kongresses der Deutschen Wirbelsäulengesellschaft (DWG) in Wiesbaden, an dem wir als Teilnehmer teilgenommen haben.
Eine der zentralen Aussagen des Kongresses betrifft Patientinnen und Patienten mit Spinalkanalstenose und sogenannter Pseudolisthese (einer altersbedingten leichten Wirbelverschiebung):
Neue Studien zeigen, dass bei vielen Betroffenen eine reine Entlastungsoperation (Dekompression) die gleichen Ergebnisse erzielt wie eine Dekompression mit zusätzlicher Versteifung.
Das bedeutet:
Moderne Forschung zeigt außerdem, dass chronische Rückenschmerzen nicht immer von Bandscheiben oder eingeengten Nerven ausgehen. Bei einem Teil der Patient:innen liegt die Schmerzquelle im Inneren des Wirbelkörpers selbst.
Eine zentrale Rolle spielt dabei der Basivertebralnerv.
Der Basivertebralnerv verläuft im Inneren des Wirbelkörpers und überträgt Schmerzsignale aus den Wirbelendplatten. Bei bestimmten degenerativen Veränderungen (im MRT oft als sogenannte Modic-Veränderungen sichtbar) kann dieser Nerv dauerhaft Schmerzen verursachen – auch ohne klassische Nervenkompression.
Für genau diese Schmerzform gibt es ein spezielles, minimal-invasives Verfahren:
die intraossäre Basivertebralnervenablation.
Dabei wird der schmerzleitende Basivertebralnerv im Wirbelkörper gezielt behandelt, um die Schmerzübertragung dauerhaft zu unterbrechen.
Dieses Verfahren wird derzeit ausschließlich mit einem einzigen medizinischen System durchgeführt, das unter dem Namen „Intracept“ bekannt ist.
Der Name bezeichnet nicht die Therapieidee an sich, sondern das aktuell verfügbare technische Verfahren. Weitere Systeme sind derzeit nicht auf dem Markt.
Die intraossäre Behandlung des Basivertebralnervs ist:
Internationale Langzeitstudien über bis zu fünf Jahre zeigen:
Eine Behandlung des Basivertebralnervs kann sinnvoll sein bei:
Ob dieses Verfahren im individuellen Fall geeignet ist, muss immer anhand von MRT, Klinik und Vorgeschichte sorgfältig geprüft werden.
Die vorgestellten Studiendaten zeigen, dass die Behandlung des Basivertebralnervs ein evidenzbasierter Ansatz ist und kein experimentelles Verfahren.
Der Einsatz dieses Verfahrens in Europa wird derzeit vorbereitet.
Unser Ziel ist es, Rückenschmerzen ursachengerecht zu behandeln und große Eingriffe nur dann einzusetzen, wenn sie wirklich notwendig sind.
Wenn Sie unter chronischen Rückenschmerzen leiden und sich fragen, ob der Basivertebralnerv als Schmerzquelle infrage kommt oder ob eine intraossäre Basivertebralnervenablation (derzeit unter dem Namen Intracept bekannt) für Sie relevant sein könnte, beraten wir Sie gerne persönlich.
Wir sind für Sie da!



