Osteochondrose

Was ist eine Osteochondrose?

Die Osteochondrose ist eine Abnutzungskrankheit der Wirbelsäule. Dabei geht die schützende Funktion der Bandscheibe verloren – und auch der angrenzende Knochen leidet. Stellen Sie sich die Bandscheibe wie einen Stoßdämpfer oder wie einen Autoreifen zwischen zwei Felgen vor:

  • Solange der „Reifen“ prall und elastisch ist, läuft alles rund.

  • Wird der Reifen platt, federt er nicht mehr.

  • Irgendwann fährt man direkt auf der Felge – und die Felge selbst nimmt Schaden.

Genauso passiert es bei der Osteochondrose:

  • Die Bandscheibe verliert an Höhe, Wassergehalt und Elastizität.

  • Dadurch wird der Druck nicht mehr richtig verteilt.

  • Es kommt zu Rissen, Umbauprozessen und Verdichtungen im Knochen unterhalb und oberhalb der Bandscheibe.

  • Schließlich reibt Knochen auf Knochen – mit Schmerzen, Steifigkeit und Einschränkungen als Folge.

Besonders häufig betroffen ist die unterste Bandscheibe L5/S1. Sie trägt das ganze Gewicht von Kopf und Oberkörper und ist zusätzlich am Übergang zum Kreuzbein einer besonderen Belastung ausgesetzt. Bemerkenswert: Die Osteochondrose ist nicht nur ein Problem älterer Menschen – sie betrifft oft auch junge Patienten, vor allem Frauen.

Symptome – wie macht sich die Osteochondrose bemerkbar?

  • Tiefe Rückenschmerzen, oft dauerhaft und belastungsabhängig.

  • Schmerzen können in das Gesäß oder die Beine ausstrahlen.

  • Steifigkeit im unteren Rücken, besonders morgens oder nach längerem Sitzen.

  • Bei fortgeschrittener Abnutzung: dauerhafte Beschwerden, die kaum noch auf konservative Therapien ansprechen.

Viele Patienten sagen: „Es fühlt sich so an, als ob im Rücken ständig etwas reibt oder blockiert.“

Ursachen und Risikofaktoren

  • Mechanische Belastung: L5/S1 ist das am stärksten belastete Segment der Wirbelsäule.

  • Frühes Sitzen ab Schulalter: führt zu Elastizitätsverlust (umgangssprachlich: „Verkürzung“) der Hüftbeuger → zusätzlicher Druck auf die Bandscheibe.

  • Anatomie: Bei Frauen oft eine stärkere Belastung durch Beckenform und Bindegewebe.

  • Verletzungen oder Überlastungen: können den Verschleiß beschleunigen.

  • Lebensstilfaktoren: Bewegungsmangel, Übergewicht, Rauchen.

Behandlung – ein Stufenkonzept

1. Vor der Operation – solange noch Bandscheibe vorhanden ist

  • Elastopathie
    → Ziel ist es, die Muskeln wieder elastisch zu machen. Vor allem die Hüftbeuger üben starken Zug nach vorne-unten aus. Wird dieser Zug reduziert, entlastet das die geschädigte Bandscheibe und die Schmerzen bessern sich.
    → Besonders geeignet bei jüngeren Patienten unter 45 Jahren.

  • Physiotherapie & Kräftigung
    → Wenn die Bandscheibe schon stärker geschädigt ist, hilft gezieltes Kräftigen, den Rumpf zu stabilisieren.
    → Elastopathie ist der erste Schritt, Kräftigung folgt meist später, wenn die Bandscheibe selbst kaum noch Puffer bietet.

2. Entscheidung zur Operation

Eine Operation ist kein Notfall, sondern eine Frage des richtigen Zeitpunkts:

  • Wenn konservative Methoden die Beschwerden noch 5–10 Jahre erträglich machen, ist eine Operation in der Regel noch nicht nötig.

  • Wenn die Schmerzen so stark sind, dass man sie realistisch nur noch 1–2 Jahre aushalten kann, ist eine Operation jetzt sinnvoll.

Wichtig: Die Patienten bestimmen den Zeitpunkt selbst – je nach Schmerzbelastung und Einschränkung im Alltag.

3. ALIF – Operation von vorne

Die ALIF (Anterior Lumbar Interbody Fusion) ist die häufigste und oft bevorzugte OP bei Osteochondrose im Bereich L5/S1.

  • Zugang von vorne
    Über einen kleinen Bauchschnitt wird die geschädigte Bandscheibe entfernt und durch ein Implantat (Cage) ersetzt.
    Vorteil: Die Rückenmuskeln werden nicht durchtrenntkaum Gewebeschädigung und dadurch deutlich weniger Schmerzen nach der OP.

  • Aufrichtung im sagittalen Profil
    Das Implantat richtet die Wirbelsäule wieder auf.
    Dadurch wird verhindert, dass sich oberhalb der Versteifung ein ungesundes, übertriebenes Hohlkreuz bildet.
    Ergebnis: eine natürliche Haltung und geringere Belastung für Nachbarsegmente.

Gerade bei L5/S1 ist die ALIF technisch besonders gut möglich und deshalb häufig die beste Option.

4. Alternative Operationsverfahren

Nicht jeder Patient ist für eine ALIF geeignet. Je nach Anatomie und Befund können auch andere Techniken sinnvoll sein:

  • PLIF/TLIF (von hinten) – Stabilisation mit gleichzeitiger Nervenfreilegung.

  • OLIF/LLIF/XLIF (seitlich) – schonende Verfahren, die ebenfalls die natürliche Wirbelsäulenform (Lordose) wiederherstellen können.

Alle Verfahren haben das Ziel, die schmerzhafte Bewegung zu beenden, Stabilität zu schaffen und die Haltung physiologisch zu erhalten.

Nach der Operation – Vorbeugung von Problemen

  • Anschlussprobleme (Abnutzung angrenzender Segmente) treten bei dieser Erkrankung seltener auf, besonders bei Patienten unter 45 Jahren.

  • Zusätzlich setzen wir nach der OP konsequent auf Elastopathie, um den Muskelzug zu reduzieren.
    → Dadurch wird die Belastung auf die Nachbarsegmente verringert und das Risiko weiterer Abnutzungen sinkt.

Häufige Fragen (FAQ)

Warum betrifft Osteochondrose oft junge Frauen?
Weil die unterste Bandscheibe L5/S1 bei ihnen durch anatomische und hormonelle Faktoren besonders belastet ist.

Kann man Osteochondrose ohne OP heilen?
Nein. Die Abnutzung selbst kann man nicht rückgängig machen – aber mit Elastopathie und Physiotherapie kann man die Beschwerden lindern und den Verlauf verlangsamen.

Was ist der Vorteil einer ALIF-Operation?

  • Zugang von vorne, ohne Zerstörung der Rückenmuskulatur → kaum Schmerzen nach der OP.

  • Wiederaufrichtung der Wirbelsäule → verhindert ein ungesundes Hohlkreuz oberhalb der Versteifung.

Wann sollte operiert werden?
Wenn konservative Methoden die Schmerzen noch viele Jahre erträglich machen, kann man abwarten. Wenn man sie aber nur noch 1–2 Jahre ertragen kann, ist die OP sinnvoll.

Ihre Spezialisten in Salzburg

Wir – die Spinedoctors Salzburg – sind Ihr Ansprechpartner bei Osteochondrose der Lendenwirbelsäule:

  • Präzise Diagnostik (Röntgen, MRT, Verlaufskontrollen)

  • Elastopathie in frühen Stadien zur Entlastung der Bandscheiben

  • Physiotherapie & Kräftigung bei fortgeschrittener Abnutzung

  • ALIF-Operation – schonend, effektiv, mit natürlicher Aufrichtung der Wirbelsäule

  • Alternative OP-Verfahren (PLIF, TLIF, OLIF, LLIF, XLIF) – individuell abgestimmt

  • Nachsorge mit Elastopathie zur Schonung der Nachbarsegmente

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